St. Peter und Paul Gerlingen

Kath. Kirchengemeinde Gerlingen
St. Peter und Paul und St. Andreas

Maximilian-Kolbe-Platz 2
70839 Gerlingen

Queere Menschen

Kirche und LGBTQI+

Bei uns sind alle Menschen willkommen!

Wir, der Kirchengemeinderat und das Pastoralteam, stehen für eine offene, bunte und vielfältige Kirche! Seit Februar 2021 weht an unserem Hirschlander Pfarrhaus die Regenbogen-Fahne als Zeichen dafür, dass queere Menschen willkommen sind! Diese Überzeugung wollen wir auch nach außen tragen und setzen uns für die offizielle kirchliche und politische Gleichberechtigung ein!

Alle Menschen sind Kinder Gottes! - unabhängig von Alter, Geschlecht, Hautfarbe oder sexueller Orientierung.

Unser Statement zum Verbot der Segnung

In den letzten Jahren entsteht ein Bild von der katholischen Kirche, das beschämend ist. In offiziellen Verlautbarungen verbietet der Vatikan die Segnung von queeren Menschen und bezeichnet die Lebens- und Liebensform als Sünde. Hauptargument der vatikanischen Glaubenskongregation ist, dass Gott keine Sünde segnet, wohl aber den sündigen Menschen. Sünde soll der homosexuelle Geschlechtsakt sein, weil darin kein neues Leben entstehen kann. Die Spitzfindigkeit, mit der argumentiert wird, ist ein Hohn! All unsere Sehnsüchte, Bedürfnisse, Charismen, Fähigkeiten und Kompetenzen machen uns aus. Wenn ein so wichtiger Teil des Wesens als sündig bezeichnet wird, dann ist das ein persönlicher Angriff.

Biblische Texte und was sie meinen

Die Diskrepanz zwischen der lehramtlichen Meinung der Kirche, der wissenschaftlichen Theologie und dem Glauben im Volk Gottes wird immer größer. Das Lehramt bezweifelt wissenschaftliche Erkenntnisse der Exegese und der Moraltheologie mit Verweis auf das Primat des Papstes. Dass der Heilige Geist mit seinem Wirken im Volk Gottes als 2. Offenbarungsweg in der Dogmatik anerkannt ist, wird bei dem Blick auf die kirchliche Tradition vernachlässigt. Hat denn der Geist Gottes nach den großen Kirchenvätern (und Müttern) aufgehört zu wirken? Ist nicht auch im heutigen Ringen um eine „versöhnliche Lösung“, wie es unser Bischof Fürst schreibt, der Geist Gottes gegenwärtig?

Sakramental nur beim Geschlechtsakt?

Eine weitere Sorge treibt uns ums: Wenn wir die Liebe zwischen zwei Menschen nur noch auf ihre Sexualität reduzieren, tun wir vielen Paaren unrecht. Liebe heißt auch, dass man füreinander einsteht und Verantwortung übernimmt, dass man füreinander sorgt und füreinander da ist. Darf einem Paar das Sakrament verweigert werden nur weil sie z.B. zu alt sind, um Kinder zu bekommen? Reicht es nicht aus, wenn man z.B. vier der fünf Anforderungen erfüllt? Wir sind der Meinung, dass die Reduzierung auf die Sexualität keinem Paar – ob queer oder heterosexuell – gerecht wird. Liebe ist mehr als bloß der Geschlechtsakt. Und der Sinn der Sexualität ist nicht ausschließlich sich fortzupflanzen. Diese Reduzierung ist falsch.

Daher fordern wir:

Hört auf, Gott zu verwalten!

  • Hört auf, Gott als oberste Instanz für eine Institution zu gebrauchen, deren Vorstellungen von der theologischen Wissenschaft längst überholt sind.
  • Hört auf, aus Angst zu reagieren, sondern agiert aus der Hoffnung heraus, die der Auferstandene uns geschenkt hat.
  • Hört auf, Menschen für ihre Art zu leben zu verurteilen.
  • Hört auf, Gottes Gnade auf eure Ansichten zu beschränken.
  • Hört auf, den Geist Gottes all jenen abzusprechen, die nicht in eure engen Räume passen.

Wir sind davon überzeugt, dass Gott die Liebe ist und dass Gott dort gegenwärtig ist, wo Menschen, als Einzelperson oder als Paar, Jesus nachfolgen. Gottes Segen begleitet alle Menschen, die guten Willens sind.

Und so sagen wir den Katholik:innen der Seelsorgeeinheit Südliches Strohgäu: Bei uns sind alle willkommen! Wir segnen alle Menschen, die Jesus nachfolgen. Unsere Türen sind offen und unsere Kirchen bunt.

Ansprechperson(en)

Alexander König

Leitender Pfarrer

Telefon: 07156-501010

Email: Alexander.Koenig@drs.de

Hinter dem Schloß 17
71254 Ditzingen